Rasenreich drängts auf ein größeres Spielfeld
Innovation. Unrund wie seine Formen ist die Markteinführung der Trainingsbälle „Corpus“ gelaufen. Jetzt soll mit einem Partner expandiert werden.
Unrund wie seine Formen ist die Markteinführung der Trainingsbälle „Corpus“ gelaufen. Beim Start vor der Fussball-WM 2010 schien nach den Eierlaberln ein G’riss zu sein wie nach einem Kultobjekt. Jugendturniere wurden damit gespielt, Intersport Eybl bestückte damit sein Sortiment, und auch der spätere Welt- und zwischenzeitliche doppelte Europameister Spanien griff eifrig zu.
Seitdem ist’s um die herz- und eierförmigen Lederbälle ruhig geworden. „Ohne Geld kommst halt nicht sehr weit“, weiss „Corpus“-Erfinder Mario Sinnhofer inzwischen. Der 38-jährige Diplombildhauer und Hobbykicker aus Henndorf am Wallersee sucht jetzt einen Finanzpartner für sein Unternehmen Rasenreich. Die Geschäftspartner der ersten Stunde gibt’s nicht mehr.
Einen wie Jochen Zeitz
Klotzen, nicht mehr kleckern, ist Sinnhofers Devise beim geplanten Neu-Ankick. Er will künftig das weite Feld des Breiten- und Schulsports bespielen sowie den Physiotherapiemarkt. Dazu braucht’s finanziell ordentliche Verstärkung. Doch Künstler Sinnhofer will nicht nur Geschäft machen, sondern auch sinnstiftend wirken. „Mein Unternehmen soll eine Gewinn- und eine Gemeinwohlbilanz liefern wie etwa das GEA-Projekt von Heini Staudinger im Waldviertel“, meint der Rasenreich-Chef, der seine Bälle bei einem Fairtrade-Betrieb in Pakistan nähen lässt. Wunschinvestor ist Ex-Puma-Boss Jochen Zeitz. Aber auch mit Puma, dem ökologischsten unter den grossen Sportartikelherstellern, sucht Sinnhofer Kontakt.
Rasenreich hat rund 10.000 „Corpus“-Bälle verkauft. Der Markt reicht bis in die USA und Japan, wo das U23-Nationalteam damit trainiert. Weitere Vorzeigekunden für die Geräte zum Verbessern von Koordination und Reaktion sind FC Basel, VfB Stuttgart und ZSKA Sofia.
Dieser Artikel erschien zuerst am 08.07.2012 auf Wirtschaftsblatt.at